Klinik Ottakring
Projektbeschreibung
Zentralklinik Neubau
Ort
Wien, Österreich
Auftraggeber
WIGEV Wiener Gesundheitsverbund
Wettbewerb
1. Platz
Planungszeitraum
10/2024 –
Bauzeit / Fertigstellung
2040
Nutzfläche
68.900 m²
BGF
144.700 m²
Generalplanung und Architektur
AHA Austrian Healthcare Architects
SWAP Architektur
Architects Collective
F+P Architekten
Eingebettet zwischen der grünen Landschaft des Wilhelminenbergs und dem urbanen Blockrand, wird in den kommenden Jahren die neue Zentralklinik Ottakring entstehen. Der Entwurf zielt auf eine klare und intuitive Erschließung ab, die den Bedürfnissen von Patient*innen, Mitarbeiter*innen und Besucher*innen gerecht wird. Eine teilweise nachhaltige Bauweise und die Schaffung von Freiflächen tragen zur langfristigen Nutzbarkeit des Gebäudes bei. Die Kombination aus reduzierter und nachvollziehbarer Architektur, effizienter Wegeführung, großzügiger natürlicher Belichtung und grünen Oasen schafft ein positives und funktionales Umfeld für modernste medizinische Versorgung und soziale Interaktion.
Städtebauliche Eingliederung: Brücke zwischen Stadt und Natur.
Die städtebauliche Grundidee ist, den Übergang von der konsolidierten Stadt hin zur kleinteiligen Bebauung im Westen zu ordnen, eine klare Adresse zu bilden und das Areal leicht lesbar und erlebbar zu machen. Der Sockel der Zentralklinik nimmt daher die Richtung und Traufhöhe der gründerzeitlichen Blockrandbebauung auf. Auf diesem Sockel ruhen zwei dreistöckige Doppelbaukörper, die so angeordnet sind, dass ein respektvoller Abstand zum Bestand entsteht. Durch diese Anordnung bilden die Baukörper eine klare städtebauliche Kante entlang der Montleartstraße und lassen die Rankgasse in einen gefassten Vorplatz münden. Schattenspendende Baumgruppen, Sitzmöglichkeiten und einige Geschäftsflächen erzeugen dort einen neuen Quartiersplatz mit hoher Aufenthaltsqualität für alle. Im westlichen und südlichen Bereich hingegen ziehen die vegetativen Strukturen der Umgebung weit in das Areal hinein und schaffen einen großzügigen Park, der die denkmalgeschützten Pavillons integriert.
Erschließung und Orientierung: Intuitiv und übersichtlich.
Der Ausgangspunkt für die innere Wegeführung von Patient*innen und Besucher*innen ist die lichtdurchflutete Eingangshalle mit zentralem Infopoint, die vom Vorplatz aus betreten wird. Über eine breite Treppe und verschiedene Lifte ist die Eingangsebene mit der Parkebene und der Besucher*innenmagistrale verbunden. Die beiden klinischen Zentren sind auf allen Sockelebenen mit der Eingangshalle verbunden. Die klare und intuitive Erschließung ist ein zentraler Aspekt des Entwurfs. Räumliche Strukturen sollen einfach verständlich und nachvollziehbar sein. Daher orientiert sich die innere Erschließung an zwei Hauptachsen: An einer der öffentlichen Magistrale, während ein interner Gang dem Transport der Patient*innen dient. Durch diese Trennung werden die unterschiedlichen Bewegungsströme sinnvoll entflechtet.
Mit dem Ziel der medizinischen Versorgung, Behandlung und Genesungsförderung muss eine moderne Klinik auch ausreichend Raum für soziale Interaktion bereitstellen. Einladende Aufenthaltszonen abseits der Pflegezimmer an den tageslichthellen Stationsknoten entlang der Erschließungszonen, im Foyer oder in den unterschiedlichen Zonen des Parks stellen das sicher. Zudem ist ein Krankenhaus auch der Arbeitsplatz vieler Menschen. Ärzt*innen, Pflegende, Verwaltungsangestellte – sie alle verbringen viele Stunden in diesen Gebäuden, oft unter hoher Belastung. Die Gestaltung der Arbeitsumgebung ist daher so angelegt, dass sie den Anforderungen der Mitarbeitenden gerecht wird. Kurze Wege, klare Strukturen und Rückzugsorte sind essenziell, um die Belastung zu minimieren.
Grüne Oasen: Ein Spital mit grüner Lunge.
Ein modernes Klinikareal definiert sich nicht nur über die Gebäude, sondern auch über attraktive Freiräume. Die beiden (stadt-)landschaftlichen Bezugssysteme – dicht bebaute Stadt im Osten und stark durchgrünter Wilhelminenberg im Westen – prägen die Konzeption des Freiraums der neuen Zentralklinik. Zukünftig entstehen vielfältige Raumangebote, die unterschiedliche Programmierungen erlauben – Spazierwege, Rückzugsräume, sonnige und schattige Bereiche, Gastgärten, Spielmöglichkeiten, Flächen für Sport und Bewegung, Therapiegärten etc. Die begrünten Sockeldächer ergänzen das Raumprogramm in einem geschützten, den jeweiligen Stationen vorbehaltenen Rahmen und vergrößern die ökologischen Flächen: Sie erhöhen damit die Klimaresilienz durch Wasserrückhalt und Reduktion der sommerlichen Überhitzung.
Park
Landschaft
Eingangshalle
Stationsknoten